Chaos backbord voraus!

Nie mehr ziehe ich mit einem Mann zusammen. N.i.e. m.e.h.r.! Never ever! Ich hab meine Wohnung, mein Kind, meine Katzen. Alles fein, alles ist -endlich wieder- gut. Den Teufel werde ich tun und riskieren, daß mir irgendsoein Kerl wieder den Boden unter den Füßen wegzieht…

So weit so gut. Sprachs, etwa vor 2 Jahren und tat vor 2 Tagen folgendes:
Die letzten und allerletzen Notgroschen (ähhh… Notcents fand bis dato einfach keinen Eingang in meinen Sprachgebrauch) wurden zusammengekratzt, zusammenglelegt und gemeinsam (sic!) Makler und Hausverwaltung in den Rachen geworfen. Belohnung für diese mutige Tat? Eine gemeinsame Wohnung. Mit einer einzigen Unterschrift wurden also alle erwähnten guten Vorsätze schwungvoll über Bord geworfen, das Steuer herumgerissen und seit diesem Moment steuert das Schiff in Richtung „Wir“. Ein wir, das jetzt nicht mehr nur Kind, Katze und Kratzbürste umfasst (die heilige Dreieiigkeit der alleinstehenden Mitdreißigerin), sondern auch „Kerl“. Wir + 1 also. Ein Mann mehr an Bord, im wahresten Sinne des Wortes.

Und jetzt? Jetzt steht mal ein Umzug an. Mit Kind, Katze und Kerl.  Haushalte werden geräumt und zusammengelegt, Kompromisse müssen getroffen, neue Lebensabläufe entworfen und neue Gewohnheiten gefunden werden. Ich habe nachgezählt: in 6 Jahren die 5te Wohnung, der 4te Umzug. Da könnte man meinen, es bestünde schon eine gewisse Routine.

Ja, die Bachblüten für die hypernervös speibenden und hysterisch herumlaufenden Katzen sind bereits bestellt. Kartons sind da, und auch der Wille zum Ausmisten steigt mit jedem Umzug. Denn nur eine nicht geschleppte Kiste ist ein gute Kiste. Zwei Altbaustockwerke hinunter (ohne Lift, selbstredend) sind ausreichend, was nicht unbedingt nötig ist kommt daher nicht in die neue Wohnung.

Also fast nicht. Denn der erste Kompromiss ist schon gefunden. Mit dem Kinde nämlich. Dieses darf nämlich drei Haufen machen beim Aussortieren: „Mitnehmen“, „Weggeben“ UND „Ichbinmirnichtsicherabindenkellerdamit“. Es drängt sich mir der Verdacht auf, dies könnte ein Fehler gewesen sein. Getrieben durch den Genpool des Vaters ist der junge Mann nämlich weniger ein Jäger als ein… genau. Sammler. Wetten werden angenommen, daß Haufen 1 groß, Haufen 2 minimal und Haufen 3 riiiiieeeesig sein wird. Soviel zu den guten -weil nicht geschleppten- Kisten. Epic fail. Schleppen, ahoi!

Kurz: Chaos backbord voraus.
Und da das Leben der hier schreibenden Chaosprinzessin schon in Ruhezeiten einer gewissen Alltagskomik nicht entbehrt (habe ich erwähnt, daß ich seit letzter Woche einen extrem -!- attraktiven Kratzer quer über die Stirn trage? Weil ich von einem meiner High Heels angegriffen wurde? 11cm Bleistiftabsatz aus 1m Höhe direkt aufs Hirn? Ein Racheakt der vernachlässigten Sommerschuhe?), und ich auf meine diversen Posts auf der zuckerbergischen Plattform immer wieder Rückmeldungen des Inhalts „davon tät ich gerne mehr lesen“ bekomme, entstand die Idee den herannahenden Chaosorkan diesmal in Form eines Blogs mit zu dokumentieren. So eine Idee ist bekanntlich schnell bei der Hand, wies mit der Umsetzung aussieht wird die Zukunft zeigen.

Wer mag, lese. Wer nicht… nicht mein Problem. In diesem Sinne: Willkommen an Bord. Es grüßt sie die Kapitänin der MS Umzug, unserer Route führt uns durch Dreck, Staub, Kistenberge, Einrichtungshäuser, Baumärkte, das Bermudadreieck der beleidigten Katzen, verstörten Kinder und die unbekannten Tiefen einer Beziehungs-bewährungsprobe an neue Ufer in 1030 Wien. Viel Spaß an Bord, wie werden uns bemühen das Bordservice (inklusive nervenstärkendem Alkohol) bestmöglich aufrecht zu erhalten. Bei Wünschen, Beschwerden und Anregungen wenden Sie sich bitte an…. also nicht an mich jedenfalls. Denn ich ziehe um!

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